Umzug von WordPress zu Jekyll

Nachdem ich jetzt schon das eine oder andere Mal gefragt wurde, wie ich denn die Inhalte meiner alten Blogs zu Jekyll migriert habe, gibt es hier dann also ein kleines Howto. In diesem Fall dann erstmal für den WordPress-Teil der Migration.

Für die eigentliche Datenkonvertierung habe ich bei github ein gist mit einem passenden WordPress-Importer gefunden und gleich mal ein kleines bisschen angepasst. Die von mir verwendete Version des Skripts gibt’s bei github.

Man kann sie wie folgt aufrufen:

ruby -r 'wordpress' -e 'Jekyll::WordPress.process(   "<DB_NAME>", "<DB_USER>", "<DB_PASS>");'

Statt <DB_NAME> setzt ihr natürlich den Namen der MySQL-DB ein und als <DB_USER> und <DB_PASS> passende Zugangsdaten. Das Skript geht stillschweigend davon aus, dass der MySQL-Server auf localhost läuft. Ansonsten sollte es für euch nicht schwer sein, das Skript anzupassen.

Das Skript erstellt dann automatisch einen Ordner _posts, in dem für jeden Blogeintrag des WordPress-Blogs eine Post-Datei für Jekyll liegt.

Im Prinzip kann man die Dateien dann einfach in den _posts-Ordner von Jekyll werfen und ist schon fertig damit – bei mir war das allerdings nicht ganz so einfach. In den WordPress-Posts waren die Links zu Bildern mit absoluten Pfaden angegeben. Im Standard-Wordpress-Verzeichnis-Layout. Also z.B. “http://blog.fabianonline.de/wp-content/uploads/test.jpg”. Das war für mich aus zwei Gründen nicht ganz so toll:

  • Dieses “wp-content” schaut nicht wirklich toll aus. Ich will es lieber loswerden, statt weiter mit herumschleppen.
  • Absolute Pfade müssen doch auch nicht sein. Lieber relativ.

Das Problem, in vielen Dateien nach bestimmten Strings zu suchen und selbige durch was anderes zu ersetzen, kann man mit Ruby recht einfach lösen. Ich verwendete einfach folgenden Befehl:

ruby -pi.bak -e "gsub(/http:\/\/blog.fabianonline.de\/wp-content\/uploads\//,   '/uploads/images/')" _posts/*.markdown

Dieser Befehl geht alle passenden Dateien (_posts/\*.markdown) durch, sucht und ersetzt dort “http://blog.fabianonline.de/wp-content/uploads/” durch “/uploads/images/” und erzeugt, wenn eine Datei geändert wurde, eine passende Backup-Datei mit .bak als Endung. Das kann man ganz wunderbar nutzen, um stichprobenartig Dateien a la “Vorher / Nachher” zu vergleichen und zu schauen, ob auch alles geklappt hat. Ich musste bei mir das gleiche nochmal für /wp-content/main machen, weil ich das PhotoQ-Plugin für WordPress nutzte, welches dort die Bilder speicherte. Danach dann halt mal eben rm \*.bak und schon ist der ordner wieder wunderschön aufgeräumt.

Nachdem nun die Links in den markdown-Files angepasst waren, reichte ein einfaches cp wordpress_blog/wp-content/uploads/* jekyll_blog/uploads/images, um die ganzen Dateien in den Root des Jekyll-Ordners zu kopieren. Nach einem Durchlauf von Jekyll sollten dann jetzt die “neuen” “alten” Posts im Ergebnis auftauchen und auch die Bilder-Links funktionieren.

Eine letzte Sache blieb dann noch: Ich wollte möglichst viele Links des alten Blogs auch im neuen Blog verfügbar haben. Ich habe mir noch ein kleines Skript geschrieben, welches die sitemap.xml (für die hatte ich ein extra-Plugin installiert) vom alten Blog abrief (der Einfachkeit halber via HTTP) und prüfte, welche der Links im Ergebnis von Jekyll nicht mehr funktionieren würden. Das sah bei mir allerdings sehr gut aus, bis auf ein oder zwei Ausnahmen blieben alle Links funktionsfähig. Was natürlich vor Allem daran lag, dass die Permalink-Struktur im WordPress-Blog der “pretty”-Permalink-Einstellung von Jekyll ziemlich sehr ähnlich war.

Allerletzter Schritt: Weiterleitungen einrichten. Folgende Zeilen kamen bei mir in die .htaccess:

RewriteEngine On 
RewriteRule ^wp-content/uploads/(.*)$  /uploads/images/$1  [R=permanent] RewriteRule ^wp-content/main/(.*)$     /uploads/images/$1  [R=permanent] 
RewriteRule ^feed/(.*)$                /atom.xml           [R=permanent]

Zwei Regeln, um Anfragen an die alten Bild-URLs zu den neuen URLs zu leiten, und eine, um sämtliche Anfragen zu den RSS-Feeds auf die neue atom.xml umzuleiten.

Und fertig. So läuft das bei mir. Und als nächstes kommt dann der Umzug meiner Posts von Serendipity zu Jekyll dran. Schonmal als “Vorwarnung”: Es beinhaltet über 1200 Zeilen in der .htacces…

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