Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt…

Henry ist mit seinen 2 Jahren und 2 Monaten ja jetzt mitten in diesem Zeitfenster, in dem der Abschied von Windeln stattfindet.

Da gibt es ja mehrere Stufen: Erst merken Kinder von “Pipi-A-A” nichts, dann bemerken sie es, während es passiert, und dann auch irgendwann, bevor es passiert (wobei da der Vorlauf erst sehr, sehr gering ist und erst mit der Zeit wachsen muss).

Henry ist gerade am Übergang von “während” zu “vorher”. Gestern hatten wir ihn nach dem Duschen ein bisschen nackig herumlaufen lassen (eine Sache, die derzeit dann halt eh schon nicht gerade risikoarm ist). Als dann ein leises “Pipi-A-A” zu hören war, suchten wir erstmal die (bereits passierte) Katastrophe. Aber da war nichts von zu sehen. Also schnell das nackte Kind auf die (schon vorher vorbereitete) Toilette gesetzt.

Und tatsächlich, nach ein paar Sekunden kamen dann ein paar Tropfen Pipi, die dann auch tatsächlich in der Toilette landeten. Yeah. Da Kinder ähnlich funktionieren wie Pawlows Hund, war Belohnung wichtig. Nicht, dass wir eh schon über diesen Erfolg gefreut hätten…

Henry freute sich fleißig mit, und wollte natürlich erreichen, dass wir uns noch mehr freuen. Also drückte er fleißig weiter. Wusstet ihr, dass in ein zwei Jahre altes Kind etwa 4 Liter Urin passen? Und dass ein zwei Jahre altes Kind speziell im Bereich “Zielen” ungefähr so viel Übung hat wie ein Delfin im Seiltanzen?

Am Ende war das Kind wieder komplett nass (Ja. Auch im Gesicht. Und in den Haaren.), das Badezimmer war überraschend großflächig überschwemmt und wir schwankten irgendwo zwischen Unglauben, Lachen und Verzweiflung hin und her.

Immerhin hatte Henry sich damit “verdient”, nochmal ne Runde unter die Dusche zu dürfen. Das sollte auf jeden Fall eine gute Belohnung gewesen sein. (Ja, er duscht und badet sehr gerne. Das war keine Ironie.)