H-Bahn-Fahren für Anfänger

Das neue Semester hat angefangen. Und dazu gehören natürlich viele, viele noch unerfahrene Erstis. Auch in der H-Bahn.

Als speziellen Service habe ich hier mal ein paar nützliche Tipps. Sozusagen Tipps vom alten Hasen.

  • Schnell ein- und aussteigen: Die H-Bahn fährt in einem festen Zeitplan, welcher gerade zu den Stoßzeiten ziemlich kurze Ent- und Beladungspausen beinhaltet. Macht es nicht noch schlimmer, indem ihr mega-lässig ein- bzw. aussteigt.
  • Erst alle Leute aussteigen lassen: Anscheinend bin ich einer von wenigen Leuten, der gelernt oder kapiert hat, dass es nur sinnvoll ist, erst alle Fahrgäste aussteigen zu lassen, bevor man selber einsteigt. So schwer kann das doch nicht sein, oder? Zudem: Bildet, wenn ihr draußen steht, eine ausreichend breite Gasse. Wenn ihr euch da so hinquetscht, dass da immer nur ein Student einzeln durchpasst, dauert der Fahrgastwechsel noch länger.
  • Lasst die Knöpfe in Ruhe: Ja, die H-Bahn hat “Tür öffnen”-Knöpfe. Aber die funktionieren generell nur, wenn sie leuchten. Und das ist im normalen Betrieb doch recht selten. Also lasst das wilde Herumgedrücke auf den Knöpfen. Es bringt euch eh nichts.
  • Taschen ab: Es ist unglaublich, wie viele Studenten man in eine H-Bahn hineinpacken kann, wenn alle mitspielen. Wichtigster Punkt: Nehmt eure Rucksäcke ab und stellt sie zwischen eure Beine auf den Boden. Ein Rucksack auf dem Rücken verbraucht in einer vollen H-Bahn fast genausoviel Platz wie ein Student…
  • Man muss auch mal verlieren können: Wenn die H-Bahn schon gerammelt voll ist und du nicht mehr reinpasst: Sieh ein, dass zu verloren hast, und geh von den Türen weg. Da blöd rumzustehen und die Türen aufzuhalten, ohne damit irgendwas zu erreichen, ist nicht sehr produktiv.
  • Festhalten: Die H-Bahn kann, wenn sie will, verdammt schnell anhalten. Und wenn die H-Bahn auch noch so voll ist: Nach so einer Bremsung ist noch Platz für mindestens drei weitere Studis. Und wenn sich dann kaum jemand festgehalten hat, freut sich ganz besonders die arme Sau, die im Wagen ganz vorne stand und von gefühlt 5 Tonnen studentischer Masse gegen die Wand gequetscht wurde.
  • Türen aufhalten: Ja, natürlich sehe ich ein, dass es nett und sozial ist, jemandem, der zu spät kommt, die Türen der H-Bahn aufzuhalten. Allerdings sollte man es hier nicht übertreiben. Ich habe schonmal mehrere Minuten lang in einer H-Bahn herumstehen dürfen, weil jemand einfach nicht aufhörte, immer noch für jemanden die Türen aufzuhalten. Dadurch provoziert man nämlich einen Sonderfall der H-Bahn-Steuerung: Da zwei Linien sich die Strecke zwischen Campus Nord und Süd teilen müssen, bedeutet eine aufgehaltene H-Bahn, dass auch die H-Bahn auf der anderen Linie warten muss. Eine gewisse Zeit lang geht das gut. Irgendwann jedoch entscheidet die Steuerungssoftware, dass auf die blockierte H-Bahn jetzt nicht mehr gewartet wird, und lässt diese einen Takt lang aussetzen. Im Klartext: Die volle H-Bahn, deren Türen konsequent aufgehalten wurden, macht erstmal Pause. Man erkennt diesen Zustand daran, dass die H-Bahn dann auch mit geschlossenen Türen nicht losfährt, draußen das bekannte “Neuer Zug wird auf Anzeigetafel angezeigt”-DingDangDong ertönt und (Achtung!) die “Tür öffnen”-Knöpfe aufleuchten. Während der nun folgenden 5 Minuten hängt die H-Bahn mit geschlossenen Türen an der Station herum – und ein Druck auf einen der Knöpfe außen oder innen öffnet die dazugehörige Tür. Natürlich ist dieser Zustand eher unerwünscht: In der H-Bahn stehen haufenweise genervte Studis – und am anderen Campus stehen ebenfalls genervte Studis, die auch weitere fünf Minuten auf ihre H-Bahn warten müssen. Wollt ihr dafür verantwortlich sein? Nein? Dann seht zu, dass sich die Tür irgendwann schließen und die H-Bahn losfahren kann.
  • Manual Override: Diese Lektion lernte ich gleich an meinem ersten Tag an der Uni: Ist die Türsteuerung kaputt und die Tür geht immer auf und wieder zu, helft einfach mal beherzt nach und schiebt die Türen mit zu. Dann rasten die in der Regel ein und es kann losgehen.
  • Steht nicht im Weg rum: Ist ja toll, dass ihr mit eurem gigantomanischen Rollkoffer H-Bahn fahrt. Allerdings macht ihr etwas falsch, wenn ihr als erste die H-Bahn entert und euren Koffer erstmal mittem im Türenbereich stehen lasst.
  • Haltet die Türen auf: Wenn ihr einsteigt, während die H-Bahn schon piept, und hinter euch stehen noch mehr Studenten: Haltet die Türen fest. Ich habe schon so oft erlebt, dass bei gerammelt voller H-Bahn-Station der erste Student mal eben durch die schließenden Türen durchflutscht, ohne sie groß zu berühren – und wenn dann die Türen zu sind, dann bleiben sie auch zu.

Wenn alle etwas mitdenken, wird die Benutzung der H-Bahn gleich viel erfreulicher und man fühlt sich nicht so von der Ignoranz anderer genervt. Danke für’s Lesen und Beherzigen.

UPDATE: Ich habe mir vorhin mal noch eben eine H-Bahn-Fahrt zur Rush-Hour angetan und habe dabei gleich noch ein paar Punkte für diese Auflistung gefunden… 😉

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